
Die Entwicklung einer eigenen App ist spannend – aber auch ein komplexes Unterfangen. Egal, ob du als Unternehmen, Einzelunternehmer:in oder im Team eine App entwickeln (lassen) möchtest: Auf dem Weg lauern einige Stolperfallen. Viele App-Projekte scheitern oder sprengen Budget und Zeitrahmen – laut einer Studie erreichen 31 % aller Software-Projekte ihre Ziele nicht und 43 % überziehen das Budget (CodeControl). Die gute Nachricht ist: Aus den häufigsten Fehlern kann man lernen. In diesem Artikel stellen wir dir 5 typische Fehler bei App-Projekten vor – und wie du sie geschickt vermeidest.
Fehler 1: Planlos ins Projekt starten (keine klare Zielsetzung)
Ein häufiger Fehler zu Beginn eines App-Projekts ist, ohne klaren Plan oder Ziel loszulegen. Man hat eine grobe Idee („Wir brauchen auch eine App!“), aber Zweck, Zielgruppe und Alleinstellungsmerkmal der App sind nicht konkret definiert. Im Eifer des Gefechts wird direkt mit der Entwicklung begonnen, ohne sich über Konzept und Strategie Gedanken zu machen. Das Ergebnis: Das Projekt verzettelt sich, wichtige Funktionen fehlen oder es werden Features entwickelt, die niemand wirklich braucht.
So geht’s besser: Nimm dir am Anfang Zeit für eine klare Zielsetzung und Planung. Beantworte Fragen wie: Welches Problem soll die App lösen? Wer soll sie nutzen? Was macht sie einzigartig? Halte die Antworten in einem Konzept fest. Diese App-Strategie dient als Kompass für dich und alle Beteiligten. Mit einem klaren Fahrplan vermeidest du Missverständnisse und hast von Anfang an eine Richtung, in die sich das Projekt bewegen soll. Falls du selbst nicht genau weißt, wie du starten sollst, kann auch ein Workshop oder eine Beratung in der Konzeptphase helfen, die Vision zu schärfen.
Fehler 2: An den Nutzer:innen vorbei entwickeln (fehlende Nutzerforschung)
Die besten Apps entstehen mit Blick auf die Nutzer:innen – doch viele Projekte entwickeln am Bedarf vorbei. Ein typischer Fehler ist es, kein Feedback von echten Anwendern einzuholen und auf Markt- oder Nutzerforschung zu verzichten. Man steckt Monate in die Entwicklung einer Idee, ohne zu prüfen, ob sie bei der Zielgruppe überhaupt Anklang findet. Das böse Erwachen kommt dann beim Launch: Kaum jemand nutzt die App, weil die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer:innen nicht getroffen wurden. Eine Analyse von 500 gescheiterten App-Projekten zeigte sogar, dass 17 % der Fälle auf eine falsche Markt- und Zielgruppenanalyse zurückzuführen waren (asep.at) – ein deutliches Warnsignal.
So geht’s besser: Bevor du mit der Umsetzung durchstartest, sprich mit deiner Zielgruppe. Führe kleine Umfragen oder Interviews durch, mache ggf. eine Marktanalyse und teste früh Prototypen mit echten Nutzer:innen. Schon einfache Klick-Dummies oder Beta-Versionen können wertvolles Feedback liefern. Je früher du ehrliches Feedback bekommst, desto eher kannst du Kurskorrekturen vornehmen. So stellst du sicher, dass deine App ein reales Problem löst und bei den künftigen Usern gut ankommt.
Fehler 3: Zu viele Features auf einmal (kein MVP-Prinzip)
„Wenn schon, denn schon“ – nach diesem Motto versuchen manche, ihre App direkt mit allen erdenklichen Funktionen auszustatten. Dieses Überladen des ersten Releases ist jedoch ein häufiger Stolperstein. Zu viele Features auf einmal bedeuten längere Entwicklungszeit, höhere Kosten und mehr Komplexität. Im schlimmsten Fall verzögert sich der Launch immer weiter, weil ständig noch etwas „fertiggestellt“ werden muss. Oder die App wird unübersichtlich, weil sie zu viel auf einmal will.
So geht’s besser: Konzentriere dich zunächst auf ein MVP (Minimum Viable Product) – also die minimal funktionsfähige Version deiner App, die den Hauptnutzen bereitstellt. Überlege dir: Welche Kernfunktion löst das größte Problem meiner Nutzer? Genau diese Funktion setzt du zuerst um, schlank und gut. Alle zusätzlichen „nice to have“ Features kannst du für spätere Updates einplanen. Dieses schrittweise Vorgehen hat Vorteile: Du kommst schneller mit einem Produkt auf den Markt, sammelst früh Feedback und kannst die App basierend auf Nutzerreaktionen weiterentwickeln. Kurz gesagt: Starte lieber klein und zielgerichtet, anstatt dich in einem Feature-Monster zu verzetteln.
Fehler 4: Unrealistische Zeit- und Budgetplanung
App-Entwicklung wird gerne mal zu optimistisch geplant – sowohl was den Zeitrahmen als auch die Kosten angeht. Ein häufiger Fehler ist zu glauben, eine App sei „in ein paar Wochen fertig“ oder lasse sich mit minimalem Budget stemmen. Die Realität sieht oft anders aus: Unvorhergesehene Hürden treten auf, bestimmte Funktionen dauern länger, und aus geplanten 3 Monaten werden schnell 6 oder mehr. Wenn die Ressourcen knapp kalkuliert waren, gerät das Projekt in Schwierigkeiten – sei es durch Geldmangel, Zeitdruck oder Kompromisse bei der Qualität.
So geht’s besser: Plane von vornherein realistisch und mit Puffer. Erstelle einen groben Zeitplan mit Meilensteinen und rechne extra Zeit für Tests, Feedbackrunden und unerwartete Probleme ein. Das Gleiche gilt für’s Budget: Lege eine Reserve für zusätzliche Kosten an, denn es kommt fast immer etwas Ungeplantes dazu. Falls dir die Erfahrung fehlt, den Aufwand richtig abzuschätzen, hole dir frühzeitig Expertenrat. Zum Beispiel kann das Team von Orbit Core aus Erfahrung einschätzen, welche Ressourcen ein bestimmtes App-Projekt braucht, und dir helfen, böse Überraschungen zu vermeiden. Eine ehrliche Planung zahlt sich aus – du behältst die Kontrolle und musst später nicht in Panik-Modus verfallen, weil Zeit oder Geld knapp werden.
Fehler 5: Marketing und Weiterentwicklung werden vergessen
Nach monatelanger Entwicklung ist die App endlich fertig – und dann glaubt man, die Arbeit sei erledigt. Dieser Irrtum kann teuer werden. Viele vergessen, dass nach dem Launch das Projekt eigentlich weitergeht. Ohne Marketing bekommt deine App vielleicht kaum Nutzer, weil einfach niemand davon weiß. Und ohne kontinuierliche Weiterentwicklung bleibt die erste Version stehen, während Nutzer sich aber Verbesserungen wünschen oder Mitbewerber nachziehen. Tatsächlich scheitert rund ein Viertel aller App-Projekte an mangelnder Vermarktung (asep.at). Es reicht also nicht, nur eine tolle App zu bauen – man muss sie auch an die Leute bringen und langfristig betreuen.
So geht’s besser: Plane bereits während der Entwicklung, wie du deine App bekannt machen wirst. Das kann App Store Optimization, Social Media, PR oder klassische Werbung sein – je nachdem, wo deine Zielgruppe unterwegs ist. Starte z. B. eine kleine Website oder Landing-Page, sammle Interessenten vorab ein (Stichwort: Newsletter) und trommle zum Launch ein bisschen Werbung. Genauso wichtig: Bleib dran, nachdem die App live ist. Höre auf das Feedback der Nutzer und behebe regelmäßig Bugs, nimm Verbesserungen vor und bringe Updates mit neuen Funktionen. Auch technische Wartung (z. B. Kompatibilität mit neuen Betriebssystem-Versionen) gehört dazu. Wenn die User merken, dass sich jemand kümmert, bleibt deine App lebendig und erfolgreich.
Fazit – dein App-Projekt auf Erfolgskurs
Kein App-Projekt ist vor Fehlern gefeit, aber du kannst viele typische Stolperfallen umgehen, wenn du sie von Anfang an kennst. Klarheit in Konzept und Zielen, ein offenes Ohr für deine Nutzer:innen, fokussiertes Vorgehen mit MVP, solide Planung und aktives Marketing sind die Zutaten für ein erfolgreiches App-Projekt. Und keine Sorge: Niemand muss diese Reise allein bewältigen.
Wenn du bei deinem App-Projekt Unterstützung brauchst – sei es bei der Planung, Entwicklung oder Vermarktung – stehen wir von Orbit Core dir gerne zur Seite. Mit Erfahrung und Leidenschaft helfen wir dabei, aus deiner App-Idee einen Erfolg zu machen. Viel Erfolg bei deinem Projekt!